Der Entwuf der Architekten Behet und Bondzio erfüllt in seiner jetzigen Gestalt weder die gestellten Nutzungsanforderungen im Inneren, die uns besonders wesentlich erscheinen, noch die ästhetischen und .historisch-zeichenhaften Anforderungen im Blick auf sein Äußeres. Eine Weiterarbeit an diesem Entwurf ist nur dann sinnvoll, wenn innen und außen deutliche Korrekturen erfolgen. Falls sich die Möglichkeit des Wiederaufbaus der Universitätskirche oder eine Teilrekonstruktion dennoch ergibt, wäre das eine neue Ausgangssituation und würde durch die hier vorgetragenen Überlegungen nicht ausgeschlossen werden.

Die Fakultät hat immer die Auffassung vertreten, dass sich der geplante Erinnerungsbau an der Kubatur der ehemaligen Universitätskirche orientieren und als geistig-geistliches Zentrum genutzt werden sollte. Das bedeutete zwar die vorrangige
Ausgestaltung des ehemaligen Chores als Gottesdienstraum und des Hauptschiffes als Aula, nicht aber deren Trennung in einen säkularen und einen sakralen Bereich. Vielmehr sollte das gesamte Raumprogramm jederzeit und ohne größeren technischen Aufwand als Simultaneum, also sowohl als Gottesdienstraum als auch als Ort der Universitätsmusiken sowie akademischer Festakte nutzbar sein.

Das Gesamtgebäude (Aula, Gottesdienstraum und die darüber liegenden Funktionsräume im Dachgeschoss) soll nach den Vorstellungen des Rektoratskollegiums den Namen "Paulinum" tragen. Damit wird zwar nicht exakt an den ursprünglichen Ort des ehemaligen Paulinums angeknüpft, wohl aber an die sakrale Tradition des ehemaligen Gebäudekomplexes der Universität. Für die Theologische Fakultät wird der Gesamtraumvon Aula und Kirche auch künftig die "Universitätskirche St. Pauli" sein. Wir gehen nach Gesprächen mit dem Rektor davon aus, dass der Eingang zum Gottesdienstraum auch nach außen zum Augustusplatz hin deutlich als "Universitätskirche St. Pauli" ausgeschildert wird.