Ziele des Paulinervereins / Satzung

Download
SATZUNG des Paulinervereins in der Fassung vom 30.10.2021
2021 Satzung Paulinerverein.pdf
Adobe Acrobat Dokument 154.4 KB
Download
SATZUNG des Paulinervereins in der Fassung vom 30.10.2021 (zweispaltig)
2021 Satzung Paulinerverein 2_Seiten_pro
Adobe Acrobat Dokument 120.0 KB

Hinweis: Frühere Satzungen finden Sie hier

Der Paulinerverein wurde 1992 als Bürgerinitiative zum Wiederaufbau der 1968 auf Geheiß der SED gesprengten Universitätskirche in Leipzig gegründet.

 

 

Die Ziele sind gemäß Satzung:

 

(1)   Der „Paulinerverein, Bürgerinitiative zum Wiederaufbau von Universitätskirche und Augusteum in Leipzig e.V.“ mit Sitz in Leipzig verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke 

 

(2)   Zweck der Körperschaft ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung, die Förderung von Kunst und Kultur und die Förderung des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege.

 

Der Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere durch

 

a. Förderung der Pflege der Erinnerung an den barbarischen Akt der Zerstörung von Universitätskirche St. Pauli und Augusteum in der Bevölkerung: Gewinnung einer breiten Öffentlichkeit für eine Sensibilisierung zur Bewahrung und Nutzung der Universitätskirche als Erinnerungsort

 

b. Förderung der Forschung zum Verbleib der vor der Sprengung unbekannt verbrachten Gebeine und Grabbeigaben der in der Universitätskirche bestatteten Persönlichkeiten: Vergabe von Forschungsaufträgen zur Aufarbeitung der Geschichte der Universitätskirche, insbesondere zu den Umständen ihrer Sprengung

 

c. Förderung und Unterstützung der Universitätsmusik

 

d. Förderung der Sicherung und Erhaltung der aus der Universitätskirche geretteten Kunstwerke: Restaurierung und Pflege vorhandener Kunstgegenstände und baulicher Überreste

 

e. als (Fern)ziel Vorbereitung der Wiedererrichtung der beiden geschichtsträchtigen Gebäude. Diese Gebäude sollen wieder wie früher für kirchliche und musikalische Zwecke sowie für Lehr- und Verwaltungszwecke der Universität Leipzig genutzt werden

 

 

Realisierung der Ziele:

 

Die Bürgerinitiative setzt sich bei den Neubauten am Ort der alten Universität für eine möglichst weitgehende Erinnerung, insbesondere an die Universitätskirche und deren Wiedergewinnung als historisch bedeutsamen Sakralbau ein. Die Universitätskirche war ein Ort deutschen Geisteslebens. In ihr wirkten  Bach, Gellert, Kuhnau, Hiller, Mendelssohn, Reger u.a.

 

Dem Engagement des Paulinervereins ist es zu verdanken, dass im Ergebnis einer dritten Wettbewerbsetappe 2004 der Entwurf des niederländischen Architekten Erick van Egeraat ausgewählt wurde. Dieser Entwurf fand Zustimmung, weil er am deutlichsten die verlorengegangene Universitätskirche aufnimmt. 

 

Nach der Juryentscheidung hat die Universitätsleitung einschneidende Veränderungen am Entwurf des Innenraumes im Sinne einer Multifunktionshalle durch Entfernung von Pfeilern, die Installation von überbordenden Lichtsäulen und die Trennung von Chor und Schiff durch eine raumhohe Wand aus Glas durchgesetzt.

 

Einen hohen kunsthistorischen Wert stellt die zu großen Teilen unmittelbar vor der Sprengung gerettete reiche Ausstattung der Kirche dar. Dazu gehören der gotische Altar, die barocke Kanzel und zahlreiche Epitaphien, Holzbildwerke und Gemälde. Sie sollen nach den Vorstellungen des Paulinervereins vollständig an ihrem historischen Platz präsentiert werden. Für ihre Restaurierung und Aufstellung stellt der Verein Geld aus Spenden bereit. Über die Aufstellung der Barockkanzel gibt es noch keine verbindlichen Festlegungen. Wegen fehlender Chorschranken können nicht alle der geretteten Epitaphien in der Kirche aufgestellt werden.

 

Eine derart veränderte Gestaltung des Innenraums hat sich weit von der Idee eines Wiederaufbaus der Universitätskirche entfernt. So bleiben als Ziele die vollständige Restaurierung und Rückführung aller Kunstwerke, insbesondere der Kanzel, die Öffnung der Deponie, wo die Trümmer und Reste des gesprengten Kulturgutes verschüttet sind, der Einbau der Chorschranken und der Seitenemporen, die Vollendung der gekappten Pfeiler und der Ausbau der Trennwand.

 

Die neue Universitätskirche St. Pauli wird künftig, wie auch schon in der Vergangenheit, als Gottesdienststätte, als

Aula und als Konzertraum dienen. Der Paulinerverein hat die Aufgabe, auch weiterhin die Gestaltung und Nutzung der Universitätskirche, insbesondere die Kirchenmusik, zu fördern und darauf hinzuwirken, den Namen Universitätskirche St. Pauli entsprechend der 1545 durch Martin Luther vollzogenen Widmung uneingeschränkt zu gebrauchen.