30.05.2017: Ansprache Landesbischof a. D. Jochen Bohl zur Gedenkfeier
An diesem Tag der Erinnerung verneigen wir uns vor dem Mut derer, die vor 49 Jahren widerstanden. Wir gedenken des Leids, das über sie kam, als sie in der Folge mit Freiheit, Gesundheit oder der Aussicht auf den gewählten Beruf bezahlten. Nicht vergessen sind die Ohnmacht jener Tage, die Angst und Verzweiflung, aber auch nicht die Hoffnung und der Glauben. Ihre Widersetzlichkeit gehört zu dem Besten, was Bürgerinnen und Bürger unseres Landes gegen einen diktatorischen Staat eingesetzt haben; ich danke dem Paulinerverein, der nun seit 24 Jahren alljährlich daran erinnert. Vor 49 Jahren sollten Glauben und Wissen getrennt werden, sie gehören aber zusammen. Wir sehen dankbar, dass und wie in einer eigenständigen, ganz der Moderne verpflichteten Architektursprache ein Bau entstanden ist, der die gotische Bautradition aufnimmt und die Besucherinnen und Besucher, wie sein Architekt zu Recht sagt, keinen Moment im Zweifel lassen wird, eine Kirche betreten zu haben.
2017_05_30 Rede Bohl.pdf
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