Professor Dirk Labudde, Fakultät Angewandte Computer‐ und Biowissenschaften der Hochschule Mittweida, rekonstruierte mit seinem Team einen aus der
Paulinerkirche geborgenen Schädel, der von von Wilfried Richard im September 2019 in der Hochschule Mittweida an Professor Labudde zur Schädelrekonstruktion übergeben wurde. Die Untersuchung
ergab, dass der Schädel von einer Frau zwischen 40 und 60 Jahren stammt. Mit der Schädelrekonstruktion gab er der unbekannten Toten aus der Paulinerkirche ein Gesicht. Sie steht stellvertretend
für die über 600 einst in der Kirche Begrabenen, deren Gebeine 1968 in einem unvorstellbaren Akt der Barbarei und Grabschändung in weiten Teilen vernichtet wurden. Die kostenlose
Schädelrekonstruktion durch Professor Labudde und sein Team hat für den Paulinerverein eine hohe Bedeutung und wir sind ihm dazu zu Dank verpflichtet. Am 10.06.2020 fanden die Dreharbeiten für
die Serie „MDR-Zeitreise“ zum rekonstruierten Schädel in der Geschäftsstelle des Paulinervereins und in der Paulinerkirche statt, an der der Finder des Schädels Günther Krimmling und der
Vorsitzende des Paulinervereins Wilfried Richard mitwirkten (s. Seite Fotos 2020).
(Fotos: Hochschule Mittweida)
13.01.2020: Erfassung der Bestände zum Verbleib der in der Universitätskirche St. Pauli bestatteten etwa 800 Toten und deren Grabbeigaben im Stadtarchiv
Stand zum Ergebnisbericht zur Überprüfung der Bestände des Stadtarchivs und ggf. anderer städtischer Einrichtungen hinsichtlich offener Fragen zu schriftlicher Erfassung und Verbleib der in der Universitätskirche St. Pauli bestatteten etwa 800 Toten und deren Grabbeigaben (Einreicher: AfD-Fraktion).
Das weitere Vorgehen ist derzeit wie folgt geplant:
Erstens: Kontaktaufnahme mit Vertretern der Paulinerforschung (Manfred Wurlitzer) und des Paulinervereins zum Abgleichen der Informationen aus der Literatur;
Zweitens: tiefergehende Recherche in Leipziger Archiven (Stadtarchiv, Archiv der Friedofsverwaltung, Universitätsarchiv etc.) zum Aufspüren bislang ungesichteter Dokumente;
und Drittens: Analyse und Auswertung der Befunde sowie Ergebnisbericht bis zum 31. März 2020.
Stadtarchiv191119_mündl Antwort BM I_56
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29.01.2020: JETZT KlimaGESAMTlösung für die Aula und Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig! (Update zur Petition Wort halten)
Wir treten unverändert dafür ein,
* dass der Freistaat Sachsen künftig alle erforderlichen Maßnahmen ergreift, um ein Mindestklima zu gewährleisten, das notwendig ist, um sowohl die Orgeln als auch die Ausstattungsstücke in dem als Universitätskirche und Aula genutzten Gesamtraum hinreichend zu schützen!
* dass anerkannte Experten für Raumklima & Denkmalschutz im Einvernehmen zwischen Staatsregierung und Universität beauftragt werden, eine wissenschaftlichen Standards genügende Expertise zur Machbarkeit der Kanzelaufstellung anzufertigen.
* dass das bisherige Klimamonitoring jetzt unter probeweiser Anbringung (von Teilen) der im Mai 1968 geretteten historischen Barockkanzel der Universitätskirche St. Pauli weiterqualifiziert wird,
* dass im Sinne der Forderungen des Universitätspredigers amicable Lösungen unter Einbeziehung der hierzu gemäß Staatskirchenvertrag verpflichteten sächsischen Staatsregierung gefunden werden,.....
2020_01_29 Neuigkeit zur Petition Wort_h
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06.05.2020: Bürgerinitiativkreis "Wort halten": Persönliches Plädoyer des bisherigen Ersten Universitätspredigers Prof. Dr. Peter Zimmerling
Der Bürgerinitiativkreis nimmt das zum 3. Mai 2020 erfolgte Ausscheiden von Professor Dr. Peter Zimmerling aus dem langjährig bekleideten Amt des Ersten Universitätspredigers in Leipzig zum Anlass, eine Reihe von höchstpersönlichen Statements aus dem namhaften Unterstützerkreis der Petition „Wort halten“ zu starten.
"Die Regierung des Freistaats zeigte sich in den vergangenen Monaten offen dafür, eine Klimatisierung des Gesamtraumes von Aula und Universitätskirche finanziell mitzutragen. Was kann uns als Universität Besseres passieren? Damit wären sämtliche drängenden konservatorischen Probleme auf einmal gelöst: nicht nur im Hinblick auf die Kanzel, sondern auch die große Jehmlich-Orgel auf der Westempore und die Epitaphien im Altarbereich, die durch die regelmäßige Öffnung der Glaswand gefährdet sind."
Persönliches Plädoyer des bisherigen Ers
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27.05.2020: Paulinerverein fordert Rückkehr der Kanzel in die Universitätskirche St. Pauli
Zum 52. Jahrestag der Sprengung der Universitätskirche St. Pauli am 30. Mai 2020 mahnt der Paulinerverein an: In Abstimmung zwischen Staatsregierung, Landeskirche und Universität Leipzig müssen die Voraussetzungen für die Rückkehr der Kanzel der Universitätskirche St. Pauli an ihren historischen Ort geschaffen werden. Der Paulinerverein fordert: Die Kanzel, bestehend aus Kanzelkorb, Treppenaufgang und Schalldeckel, muss gemäß Harms-Kompromiss in der Universitätskirche St. Pauli am vorgesehenen Pfeiler in der historischen Position angebracht werden.
2020_05_25 Medieninformation Paulinerver
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26.06.2020: "Wort halten!"- Plädoyer des Autors und Kabarettisten Bernd-Lutz Lange!
Bürgerinitiativkreis "WORT HALTEN!" - im Juni 2020
Nach der Wortmeldung des Ersten Universitätspredigers i.R. Professor Dr. Peter Zimmerling im Mai wird nun hier das bewegende "Wort halten!"-Plädoyer des Autors und Kabarettisten Bernd-Lutz Lange veröffentlicht!
...... Die Kanzel der Universitätskirche war mitten im Zentrum Leipzigs ein Ort freier Rede in einem unfreien Land. Und in einem freien Land gehört sie auch deshalb unbedingt in den Nachfolgebau. Den haben letztlich die Demonstranten vom Herbst 1989 ermöglicht. Und für die vielen jüngeren, die keine Bilder von damals vor Augen haben, sei daran erinnert: Es wurde 1968 kein Paulinum gesprengt, sondern die Universitätskirche St. Pauli. ...
Die Kanzel gehört in die Kirche und nicht ins Museum. Auch als Symbol und als Mahnung, dass die seinerzeit sich selbst ernannten „Sieger der Geschichte“ Verlierer wurden.
2020_06_26 Plädoyer Bernd-Lutz Lange.pdf
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13.08.2020: RCDS Sachsen unterstützt Leipziger Petition "Wort halten!
Aus diesem Grund fordert die Petition aus Sicht des RCDS Sachsen auch zurecht, „dass anerkannte Experten für Raumklima & Denkmalschutz im Einvernehmen zwischen Staatsregierung und Universität beauftragt werden, eine wissenschaftlichen Standards genügende Expertise zur Machbarkeit der Kanzelaufstellung anzufertigen".
Unser Mitglied Benedikt Bierbaum ist Senator an der Universität Leipzig:
"Es scheint mir auch, dass die Universität sich der eigenen Geschichte als ehemaliges Kloster verwehrt und vergisst, dass ohne die Kirchengüter eine Universität niemals an dieser Stelle entstanden wäre. Die Universitätskirche St. Pauli gibt es noch und auch wenn der Gebetsraum heute nur noch einen kleinen Teil vom Paulinum einnimmt, so hat sie doch ihre volle Daseinsberechtigung. Die Aufstellung der Kanzel würde .............. an die furchtbaren Taten des SED-Regimes erinnern, wovon die Sprengung der Paulinerkirche 1968 nur ein einzelnes, tragisches Beispiel ist.“
2020_08_13 RCDS unterstützt Petition -Wo
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05.09.2020: Plädoyer des Thomaskantors „… bringen wir die Kanzel dorthin, wo sie hingehört“
Der Bürgerinitiativkreis „WORT HALTEN!“ setzt seine im Mai 2020 begonnene Serie regelmäßiger, persönlicher Wortmeldungen aus dem breiten, prominenten Kreis von Mitunterzeichnern der Onlinepetition fort.
Nach den letzten „Wort halten!“-Statement von Bernd-Lutz Lange, Autor und Kabarettist, unterstreicht in einem aktuellen Plädoyer Thomaskantor Professor Gotthold Schwarz in bewegenden persönlichen Worten, warum für ihn die gerettete Kanzel der Universitätskirche als „Leuchtturm der Freiheit in dunklen Zeiten der DDR-Diktatur“ an ihren ursprünglichen Ort zurück muss.
"Wenn man schon die Chance vertan hat, die Kirche in ihrer ursprünglichen Form wiederaufzubauen, so wie es in Dresden mit der Frauenkirche möglich gewesen ist, so ist es Verpflichtung, der Kanzel ihren Platz in der Kirche heute wiederzugeben."
Plädoyer Thomaskantor.pdf
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13.09.2020: MDR-Zeitreise berichtet über eine Gesichtsrekonstruktion eines Schädels aus der 1968 gesprengten Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig
Berichtet wird über die auf eine neue Initiative des Paulinervereins hin ab September 2019 durch Prof. Dr. Dirk Labudde, Hochschule Mittweida, Fakultät Angewandte Computer- und Biowissenschaften, Fachgruppe Forensik, vorgenommene Gesichtsrekonstruktion eines Schädels aus der 1968 gesprengten Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig. Die Dreharbeiten, Regisseur Gunther Scholz, fanden im Juni 2020 in der Hochschule Mittweida, der Paulinerkirche und im Paulinerverein statt. Das Projekt „Den Toten ein Gesicht geben“ ist das Ziel, dem sich der Paulinerverein verpflichtet fühlt. Der Paulinerverein will im Rahmen seines Projektes erreichen, dass symbolisch an die ehemals in der Universitätskirche St. Pauli bestatteten über 600 namentlich bekannten Persönlichkeiten erinnert wird, deren Gebeine im Zusammenhang mit der Sprengung der Paulinerkirche im Mai 1968 unbekannt verbracht wurden.
2020_09_13 Hinweis auf MDR-Zeitreise.pdf
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Hinweis: Das Video ist in der ARD-Mediathek über diesen
Link abrufbar
24.09.2020 Medieninformation: Heute vor 10 Jahren Grabmal Chirurg Daniel Schmid übergeben
Heute vor 10 Jahren wurde vom Paulinerverein auf dem Südfriedhof das Grabmal des Chirurgen Daniel Schmid zum Gedenken an die Toten der Universitätskirche St. Pauli übergeben. Die sterblichen Überreste des Chirurgen Daniel Schmid, 12.08.1676 – 07.09.1734, ruhten seit dem Jahr 1734 in einer verschlossenen Gruft in der Paulinerkirche. Sie wurde am 28.05.1968 unmittelbar vor der Sprengung der Paulinerkirche in einer geheimen Aktion aufgebrochen. Der Chirurg Daniel Schmid und der Dichter Christian Fürchtegott Gellert waren die einzigen Persönlichkeiten, deren Gebeine auf den Südfriedhof überführt wurden. Es ist der intensiven Forschungsarbeit und der Initiative von Dr. Manfred Wurlitzer vom Paulinerverein zu verdanken, dass er das Geschehen um Daniel Schmid der Vergessenheit entriss und für ein würdiges Grabmal sorgte. Der Vorsitzende des Paulinervereins Wilfried Richard legte heute auf dem Südfriedhof am Grabmal des Chirurgen Daniel Schmid ein Blumengebinde nieder.
2020_09_24 Medieninformation Grabstelle
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13.11.2020: "Wort halten!"-Plädoyer von Benedikt Bierbaum, gewählter studentischer Vertreter im Akademischen Senat der Universität Leipzig
Die Kanzel steht für mich als ein Symbol der Meinungsfreiheit und verfassungsmäßiger Freiheitsrechte. Über den geschichtlichen Kontext hinausgehend hätte sie die Ausstrahlung, das hohe Gut der Freiheit auch in der heutigen Zeit in das Bewusstsein der Menschen zu rufen. Der Einsatz für Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit und für die Freiheit von Weltanschauungen, ohne die auch keine Wissenschaftsfreiheit denkbar ist, ist heutzutage ebenso relevant wie damals im Aufbegehren gegen das SED-Unrecht. Gerade uns als junge Studentinnen und Studenten an der Universität Leipzig muss es wachrütteln, wenn solch ein geschichtsträchtiges Andenken nicht bewahrt werden soll! An einer Universität, die sich als weltoffen, tolerant und als Ort der freien Meinungsäußerung in voller Gesamtheit („universitas“) versteht, ist solch ein Vorgang inkonsequent und gar rufschädigend.
2020_11_13 Plädoyer Benedikt Bierbaum.pd
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23.11.2020: Langjähriges Mitglied des Paulinervereins Herr Dieter Noeske, Orgelbaumeister, ist verstorben
Wir erhielten die traurige Nachricht, dass unser langjähriges Mitglied Herr Dieter Noeske, Orgelbaumeister, verstorben ist. Unser Mitglied Michael Bedbur in seiner Gedenkansprache: "Noch kurz vor der Sprengung dieses bedeutsamen Gotteshauses im Mai 1968 durfte er dort an der berühmten Mende-Orgel aus dem 19. Jahrhundert spielen, wie er mir stolz und zugleich wehmütig berichtete. Schon bald hat sich Dieter Noeske dem in 1992 gegründeten Paulinerverein angeschlossen und sich maßgeblich für den Wiederaufbau der Universitätskirche in Leipzig eingesetzt. "
Kondolenz Dieter Noeske.pdf
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20. 12.2020: Medieninformation "Tochter von Professor Rabenschlag schenkt Schlüssel der gesprengten Paulinerkirche"
52 Jahre nach der Sprengung der Universitätskirche St. Pauli übergab Frau Ursula Schneider dem Paulinerverein aus dem Nachlass Ihres Vaters als Schenkung ein Schlüsselbund mit allen Schlüsseln der Räume und Zugänge zum Albertinum und zur Universitätskirche St. Pauli. Professor Rabenschlag (1902 – 1973), Universitätsmusikdirektor, Gründer und langjähriger Leiter des Leipziger Universitätschors, hatte die Schlüssel nach der Sprengung der Kirche aufbewahrt.
Medieninformation Schlüssel Paulinerkirc
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Dezember 2020: Ein Brief von Frieda Spitzbarth an Walter Ulbricht (im Volksmund „Spitzbart“ genannt) aus dem Jahr 1964 wurde dem Paulinerverein durch deren Enkelin übergeben
"Im Nachlass meiner 1964 verstorbenen Omi befanden sich 2 Dokumente, die ich bis heute aufbewahrt habe. Es handelt sich um den Durchschlag eines von ihr verfassten Briefes vom 28.01.1964, gerichtet an den Staatsrat der DDR Walter Ulbricht, in dem meine Omi eindringlichst darum bittet, die Paulinerkirche nicht abreißen zu lassen, entsprechende Gerüchte gab es zu dieser Zeit bereits. Das zweite Dokument ist die originale Antwort aus der Staatskanzlei vom 07.02.1964 mit dem Hinweis, dass 'städtebauliche Maßnahmen durch die örtlichen Staatsorgane geplant und durchgeführt werden' und ihr Schreiben deshalb zurück an den Rat der Stadt Leipzig gesandt wurde.
Beide Dokumente würde ich dem Paulinerverein sehr gerne schenken. Es wäre mir eine große Freude, wenn sie Ihnen zur Vervollständigung Ihrer Dokumentation von Nutzen sein könnten."
1964_01_28 Brief an Staatsrat und Antwor
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29.12.2020: "Wort halten!"-Plädoyer von Dr. Stötzner - Fünf Fragen an Beate A. Schücking
Es ist schwer nachvollziehbar, dass sich elf Senatoren der zweitältesten Universität Deutschlands - bei einer Stimmenthaltung - gegen die Rückführung und angemessene Aufstellung eines ihrer wertvollsten Kunstwerke aussprachen. Es gibt dafür keinen Grund, weder technisch noch finanziell noch ideologisch. Es ist der Schatz der Universität, der hier absichtlich im Depot liegen gelassen wird. Jede andere Universität würde sich glücklich schätzen und wäre stolz, ein solches Kunstwerk zu besitzen und würde es natürlich auch zeigen und benutzen. Ist den Senatoren im Blick auf die Gegenwart und in die Zukunft das Geschichtsbewusstsein abhandengekommen?
2020_12_29 Fünf Fragen an Beate Schückin
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