23.04.1998: Universitätsmusikdirektor Wolfgang Unger zur Sprengung der Universitätskirche vor 30 Jahren
Mit der Sprengung der Leipziger Universitätskirche St. Pauli am 30. Mai 1968 verlor die Universität ihr geistiges, religiöses und kulturelles Zentrum und einen wesentlichen Teil durch Architektur gezeugter Identität. Betroffen war auch und ist bis heute der traditionsreiche Leipziger Universitätschor durch den Verlust seiner langjährigen Heimat- und Hauptwirkungsstätte. Der Universitätsorganist Robert Köbler verlor „seine“ große Orgel, an der er auch für die zukünftigen Kirchenmusiker der Leipziger Musikhochschule Unterricht erteilte. Die evangelische Universitätsgemeinde und die katholische Propsteigemeinde sahen ihr gemeinsam und rege genutztes Gotteshaus vernichtet, die Theologische Fakultät ihre Predigtstätte. Die friedliche Revolution des Jahres 1989 wird sich erst vollendet haben, wenn diese Kirche, in welcher Form auch immer, am alten Platz wiederersteht.
1998_04_23 Text Wolfgang Unger.pdf
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