23.08.2017 Baufeier: Zur Vollendung der Arbeiten am „Paulinum – Aula und Universitätskirche St. Pauli“ der Universität Leipzig richtete der Freistaat Sachsen eine Baufeier für alle am Bau Beteiligten aus.
In seiner Rede würdigte Ministerpräsident Tillich die Verdienste des Paulinervereins.
"Mein Dank gilt auch ausdrücklich dem Paulinerverein, der es uns ehrlich gesagt nie leicht gemacht hat, der aber auch nie locker gelassen hat, und ohne sein bürgerschaftliches Engagement säßen wir heute nicht hier!"
(Video: Wilfried Richard/Paulinerverein)
Am 30. Mai 1968 um 9:58 Uhr zünden die Sprengladungen. Die Universitätskirche stürzt in Staubwolken zusammen, nachdem die Fassade noch einen Moment grotesk verschoben stehenbleibt. Kurz zuvor hatten die Leipziger Stadtverordnetenversammlung und der Akademische Senat der Universität jeweils fast einstimmig dem Universitätsneubau und damit der Sprengung der Universitätskirche zugestimmt.
(Video von der Internetseite der Universität Leipzig: https://www.uni-leipzig.de/universitaet/profil/paulinum/sprengung-der-universitaetskirche-st-pauli-1968/)
Weitere Videos der Universität - auch von den Gottesdiensten - finden Sie auf YouTube.
Die Toten der Paulinerkirche - Ein Film von Detlef Urban
Im Mai 1968 wurde die Leipziger Universitätskirche St. Pauli trotz vieler Proteste und Unmut in der Bevölkerung gesprengt. Eine Kirche, die über 700 Jahre das Stadtbild geprägt hatte, die den Krieg heil überstanden hatte und die damals die am meisten genutzte Kirche in der Innenstadt war, diese Kirche störte die Vorstellung von der neuen, sozialistischen Stadt.
In den letzten Jahren meldeten sich Zeitzeugen zu Wort, die den Verdacht bekräftigen, vor der Sprengung seien 800 Gräber im Untergrund der Kirche geplündert und die Toten klammheimlich bei Nacht entsorgt worden. Der Film zeichnet die Ereignisse im Mai 68 nach und versucht das Rätsel um die Toten der Paulinerkirche zu lösen.
Einen Ausschnitt aus dem Film sehen Sie unter
https://www.mdr.de/geschichte/stoebern/damals/video-128898.html
MDR Zeitreise: Digitale Kriminalisten - Tatorte der Geschichte Doku (2020)
Professor Dirk Labudde, Fakultät Angewandte Computer‐ und Biowissenschaften der Hochschule Mittweida, rekonstruierte mit seinem Team einen aus der Paulinerkirche geborgenen Schädel, der von von Wilfried Richard im September 2019 in der Hochschule Mittweida an Professor Labudde zur Schädelrekonstruktion übergeben wurde. Die Untersuchung ergab, dass der Schädel von einer Frau zwischen 40 und 60 Jahren stammt. Mit der Schädelrekonstruktion gab er der unbekannten Toten aus der Paulinerkirche ein Gesicht. Sie steht stellvertretend für die über 600 einst in der Kirche Begrabenen, deren Gebeine 1968 in einem unvorstellbaren Akt der Barbarei und Grabschändung in weiten Teilen vernichtet wurden.
Am 10.06.2020 fanden die Dreharbeiten für die Serie „MDR-Zeitreise“ zum rekonstruierten Schädel in der Geschäftsstelle des Paulinervereins und in der Paulinerkirche statt, an der der Finder des Schädels Günther Krimmling und der Vorsitzende des Paulinervereins Wilfried Richard mitwirkten.
s. auch: https://www.youtube.com/watch?v=m6wXkQZp6n0 )